Ritterfondue mit Umhang… ähm… Krambambuli…

Ritterfondue mit Umhang… ähm… Krambambuli…
2. März 2013 Glueckskroetli

Letztes Wochenende trafen sich erstmals in diesem Jahr das Frohburger Gesyndel und seine geladenen Gäste. Der Auftakt machte auch diesmal das bereits berühmte „Ritterfondue mit Krambambuli“!

Es war ein geselliges Beisammensein: Wir erzählten und lachten viel und die bunt gemischte Gruppe verstand sich mit grossem Spass. Es wurde rumgealbert und geflirtet (bei so vielen Singles kein Wunder), Feuershows dargeboten, selbstgemachte Accessoires bewundert, Schwertkampf ausprobiert und Spiele gespielt. Zum Essen gab es das Ritterfondue: Riesengrosse Pfanne Käsefondue, über dem Feuer erhitzt, mit Brot auf gaaaanz langen Gabeln. Da so viele Personen nicht um die Pfanne herum Platz fanden, arbeiteten wir nach System „Rundlauf“… Das war speziell, aber sehr lustig. 🙂 Zu Trinken gab es neben „normalen“ und nichtalkoholischen Getränken der speziell von unserem Küchenchef über dem Feuer zubereitete Krambambuli. Krambambuli besteht übrigens aus Wacholderbeeren und Branntwein. Die Bezeichnung Krambambuli wird seit dem 19. Jahrhundert bei den Studentenverbindungen aufgrund der Farbähnlichkeit auch für Feuerzangenbowle, Glühwein oder andere Weinmischgetränke verwendet. Danke, Wikipedia. 😉

In der einseitig offenen Waldhütte mussten wir mit allem Möglichen gegen die Kälte ankämpfen. Hoffen wir, es war der Temperatur-technisch kälteste Anlass für dieses Jahr… Die Vorfreude auf die kommende Mittelalter-Saison ist bei allen gross und wir sind gespannt, wie es an den Märkten so laufen wird. Ich bin erst seit einem Jahr mit dabei; seit letztem Oktober als offizielles Mitglied, davor als Anwärterin. Im 2012 konnten wir nur an zwei Märkten als Gesyndel teilnehmen, dieses Jahr sind wir fast jeden Monat aktiv. Vielleicht kommt ihr uns mal besuchen?

Doch wie war das jetzt mit dem Umhang…? Ich habe mir einen selbst genäht! 🙂 Endlich, doch es war eine mühsame und langwierige Geburt, da meine Nähmaschine dauernd Stiche aussetzte und den Faden verriss. 🙁 Dafür lernte ich bei dieser Gelegenheit meine Nähmaschine besser kennen. Es ist ein älteres Modell, welches ich von meiner Oma erhalten habe. (Juhu, nochmals herzlichsten Dank!! 😀 ) Ich öffnete alle erdenklichen Klappen zum Entstauben (Staub hatte es schon… genützt hat es trotzdem nichts), wechselte erstmals die Nadel aus (ohne den gewünschten Erfolg) und las mehrmals die Fehler-Behebungs-Seite in der Gebrauchsanweisung. Immerhin, die Gebrauchsanweisung ist nach meinem Geschmack: kurz, sehr übersichtlich und in Deutsch.

Die Beschreibungen von heute rauben mir jeweils den letzten Nerv… Zuerst blättert man von vorne bis hinten durch, bis man die gewünschte Sprache gefunden hat, dann sucht man das gewünschte Kapitel und schüttelt immer wieder den Kopf über Dinge, welche mit gesundem Menschenverstand echt nicht zu erwähnen wären… Ich meine, mal ernsthaft: Wer steckt seine Katze schon in die Waschmaschine oder die Mikrowelle? Wohl nur die, welche sattes Versicherungsgeld einkassieren wollen. Grummel…

Jedenfalls, irgendwann, nach vielen Stunden, grosser Verzweiflung und kleineren Nervenzusammenbrüchen (Ok, das ist jetzt etwas übertrieben. Ich hatte mich erstaunlich gut in der Gewalt und wollte den Umhang einfach um jeden Preis vor dem Anlass fertig haben… 🙂 Was damit endete, dass ich statt wie geplant um Mittag, erst am Abend dort erschien, dafür mit Umhang! *grins*) konnte ich den letzten Faden vernähen und mein Zeug zusammenpacken. Ich freute mich riesig!! 😀 Das erste Projekt dieses Jahr, welches ich in Angriff nehmen und durchziehen konnte. Wenn Wünsche, ob klein oder gross, in Erfüllung gehen, geht einem doch einfach das Herz auf. Vor allem (und an dieser Stelle danke ich euch allen!) wenn man trotz Schönheits- und Maschinenfehlern noch Komplimente für die eigene Arbeit bekommt. Das tut so gut und ich freue mich über jedes Wort! Ihr seid super und ich fühle mich wohl beim Frohburger Gesyndel und seinen Mitgliedern. 🙂 Heute stellte ich den Umhang noch ganz fertig: Ein kleiner Haken zum zusätzlichen Schliessen am Hals und natürlich mein frisch bestelltes Namenband…

Ja, dieses Namenband hat auch Nerven gekostet – doch leider bin ich selbst schuld daran. Ich las wohl zu wenig sorgfältig die Artikelbeschreibung durch… jedenfalls erhielt ich nicht wie gedacht gewobene Bänder, sondern gedruckte Textilbänder… aber auch die werde ich verwenden, schliesslich waren sie leider nicht gratis. Aus Fehlern soll man lernen – oder wie war das?