Erst gestern habe ich es wieder zu hören bekommen. Es war nicht das erste Mal – meine beiden besten Freudinnen haben mich bereits mehrmals darauf aufmerksam gemacht, und nicht nur sie. Es ist ja auch nicht so, dass es mir nicht bewusst wäre, und doch treibt mich etwas innerlich dazu.
Der Zwang, allen helfen zu wollen oder es ihnen Recht zu machen.
Helfen ist grundsätzlich gut. Aber es gibt auch Fälle und Situationen, da ist es dies nicht mehr. Zum Beispiel, wenn man beginnt, die Verantwortung von anderen auf sich zu nehmen. Für sie zu denken oder sie (unbewusst) zu bevormunden. Das möchte man ja auch nicht, und doch kann sich unser Handeln darauf auswirken. Man meint es gut und löst doch ein negatives Gefühl beim Gegenüber aus. Ein anderer Aspekt ist, dass man sich dabei stückweise selbst aufgibt und aufopfert. Wenn man nur auf die andern achtet und sich selbst dabei zurückstellt, kann es nicht gut sein. Vielleicht möchte man damit Freude beim anderen auslösen, ein Lob erhalten oder schlicht beachtet werden.
Dieses Verhalten ist für meine Familie typisch und führt manchmal zu komischen Situationen. Wenn zwei die Entscheidung jeweils dem anderen überlassen wollen, damit er zufrieden ist, hat man eine Pattsituation… 😉 Man sollte einfach ehrlich sein – zu sich und den anderen.
Manchmal ist weniger mehr.
Diesen Text zu schreiben ist mir nicht leicht gefallen. Er ist persönlich und ich bezweifle, dass dies sehr sinnvoll war… Doch vielleicht konnte ich damit EUCH helfen (Hahaha, da wären wir wieder beim Thema 😉 ), indem ihr merkt, dass da noch jemand ist, dem es gleich geht. Oder ihr denkt für euch, dass ihr im Gegenteil mal etwas mehr helfen sollt. Wie auch immer: Es ist einfach wichtig ein gesundes Mittelmass zu finden. Helfen ja, aber ohne zu übertreiben oder sich dabei selbst aufzugeben.
Zum Auflockern und um nicht ganz so ernst abzuschliessen, möchte ich noch von meinen Glücksmoment von heute Morgen berichten:
Seht ihr die kleinen Knospen an der Orchidee? Ich habe sie anfangs 2012 von meinem neuen Arbeitgeber erhalten. Sie hat damals wunderschön weiss geblüht. Ihr Anblick erfreute mich jedes Mal und zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Doch bald darauf verlor sie ihre Blüten und es blieben die kahlen Stängel und grünen Blätter zurück. Vor Weihnachten habe ich mich ihr erbarmt und sie mit nach Hause genommen. Ich vermutete, dass sie schlicht zu wenig Licht im Büro bekam und stellte sie zu meinen zwei anderen Orchideen (gelb und rosa) ans Fenster. Und siehe da… heute Morgen entdeckte ich die ersten Knospen, welche die neuen Blüten versprechen! 🙂
Die kleine Holzschildkröte bekam ich vor einer Woche von einer Kollegin. Sie hat sie, als sie ihre Eltern besuchen ging, in ihrem alten Kinderzimmer wieder entdeckt. Die kleine, handgefertigte Schildkröte stand alleine noch da und hat nun bei mir ganz viele Kollegen und Kolleginnen gefunden. Vielen Dank! 🙂